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Wie lange dauert eine Behandlung?
Regulierungen der Zahn- und Kieferstellung erstrecken sich einschließlich der meist erforderlichen Stabilisierungsphase im Allgemeinen über mehrere Jahre. Kieferorthopädische Patienten, gegebenenfalls auch ihre Eltern, müssen sich also geduldig auf eine längerfristige Betreuung durch den Kieferorthopäden einstellen.
Dies liegt daran, dass in vielen Fällen für die Behandlung das Wachstum genutzt wird sowie zur Zahnkorrektur relativ schwache, biologische Kräfte angewandt werden, um die Zähne und den Zahnhalteapparat nicht zu schädigen. Nach Abschluss der Behandlung ist meistens eine Stabilisierung des erreichten Ergebnisses erforderlich, damit es nicht zu einem Rückfall kommt.
Ihre Mitarbeit ist wichtig
Damit die Therapie erfolgreich verläuft und schädliche Nebenwirkungen vermieden werden, wie z. B. die Entkalkungen des Zahnschmelzes, Schädigung der Zahnwurzeln und des Zahnhalteapparates, ist Ihre Mitarbeit sehr wichtig. Sie können selbst zu einem rascheren Behandlungserfolg beitragen, indem sie die Apparaturen intensiv und regelmäßig tragen und die Anweisungen zur optimalen Mundhygiene befolgen und die Kontrolltermine einhalten.
Bei auftretenden Schmerzen, Verlust oder Beschädigung der Apparatur oder wenn die Spange nicht richtig passt, sollten Sie die Praxis des Behandlers aufsuchen. Auf keinen Fall sollten Sie mit dem Tragen der Spange längere Zeit aussetzen – aus welchem Grund auch immer (Schmerzen, Krankheit, Ferien, Schullandheim usw.).
Worauf Sie achten sollten
Bei Lockerung eines der Bänder oder Brackets beziehungsweise bei Beschädigung der Apparatur sollten Sie umgehend Ihren Behandler aufsuchen. Das rasche Wiederbefestigen von Bändern ist wichtig, weil sich in den Spalt zwischen Band und Zahn Speisereste einpressen können. Dies kann zu massiven kariösen Defekten führen.
Sehr wichtig ist die intensive Zahnreinigung nach jeder Mahlzeit. Zwar schädigen die aufgeklebten Brackets und die zementierten Bänder den Zahnschmelz nicht, eine gründliche Reinigung der Zähne ist aber besonders um die Metallbänder, Brackets und Drähte herum dringend erforderlich, um die Anlagerung von Plaque in diesen schwer zugänglichen Schmutznischen zu verhindern. Werden diese Beläge nicht regelmäßig entfernt, sind häufig entkalkte (weiße) Schmelzflächen, Karies und Zahnfleischentzündungen die Folge.
Zwar ist es durch die eingefügte Spange sicher nicht leicht, die Zähne ordentlich zu reinigen; mit etwas Mühe ist es aber zu schaffen. Bei der Zahnreinigung können spezielle Zahnbürsten mit kurzen Borstenfeldern und die Verwendung von Zahnseide hilfreich sein. Auch der Einsatz einer Munddusche ist zu empfehlen; sie kann aber die Zahnbürste nicht ersetzen.
Beim Zähneputzen teilt man die zu reinigenden Flächen in zwei Bereiche: eine Zone zwischen dem Drahtbogen und den Schneidekanten beziehungsweise Höckern der Zähne, eine zweite Zone zwischen dem Drahtbogen und dem Zahnfleisch. Natürlich müssen Sie die Beläge auch unter dem Drahtbogen entfernen.
Zur Vermeidung von Schmelzschäden ist während der Behandlung mit festsitzenden Apparaturen auch eine Fluoridierung der Zähne empfehlenswert. Einige Befestigungszemente und Kunststoffkleber enthalten bereits Fluoride, die an die Zähne abgegeben werden. Zusätzlich ist das Einbürsten von Fluorid-Gel, das Spülen mit Fluoridlösung oder die „Imprägnierung“ des Schmelzes mit einem speziellen Fluoridlack durch Ihren Behandler eine nützliche unterstützende Maßnahme.
Die richtige Ernährung
Neben einer guten Mundhygiene ist die richtige Ernährung von großer Bedeutung. Klebrige Nahrungsmittel und Süßigkeiten sollten wegen des erhöhten Kariesrisikos möglichst gemieden werden. Auf Kaugummi oder stark klebende Bonbons sollte ganz verzichtet werden. Harte Nahrung – wie Äpfel, Karotten – ist zwar gesünder, kann jedoch zum Lösen der Brackets und Bänder sowie zum Verbiegen der Drähte führen. Daher sollten Sie vorsichtig kauen
Kontrolle der kieferorthopädischen Apparatur
Soll die Regulierung erfolgreich und ohne Probleme verlaufen, muss die Spangen regelmäßig kontrolliert und nachgestellt werden. Die Abstände zwischen den Kontrollterminen liegen bei 3 - 8 Wochen. Direkt nach Einsetzen einer Apparatur können die Intervalle kürzer sein, während sie in der Stabilisierungsphase verlängert werden können.
Was übernimmt die Kasse?
Die Kosten für eine notwendige kieferorthopädische Behandlung bei Patienten zwischen dem 10. und 18. Lebensjahr werden von der Krankenkasse übernommen. Behandlungen, die über das Angebot des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen, müssen die Patienten selbst finanzieren. Hierzu können beispielweise gehören: Kosten für spezielle zahnfarbene oder selbstligierende Brackets, Lingualtechnik, hochelastische Drähte aus Speziallegierungen, Funktionsanalyse und Glattflächenversiegelung.
Grundsätzlich zahlt die Krankenkasse nur für ausgeprägte Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien, deren Korrektur aus medizinischen Gründen notwendig bzw. dringend erforderlich erscheint.
Die Kosten für eine kieferorthopädische Behandlung, die nach Beendigung des 18. Lebensjahres begonnen wird, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse - von wenigen Ausnahmefällen abgesehen - nicht.