Professionelle Zahnreinigung
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Zahnpflege gehört für die meisten Menschen zum Alltag wie Essen und Schlafen. Manche betreiben dabei mehr Aufwand als andere, aber eines gilt für fast alle Menschen: Sie sollten regelmäßig ein Prophylaxeprogramm mit professioneller Zahnreinigung (PZR) in einer Zahnarztpraxis nutzen. Auch die vorbildlichste Zahnpflege kann bei der Vorbeugung und Behandlung von Karies und Parodontitis unterstützt werden.
Was wird gemacht?
Die meisten Zahnarztpraxen bieten derartige Programme an. Dazu gehören Maßnahmen zur Optimierung der häuslichen Mundhygiene und der Beratung zur Verwendung der am besten passenden Produkte ebenso wie Ernährungstipps. Daran schließt sich die PZR an. Sie wird in der Regel von speziell geschultem Praxispersonal, z. B. einer Prophylaxeassistentin/einem Prophylaxeassistenten (ZMP) oder einer Dentalhygienikerin/einem Dentalhygieniker (DH) mit speziellem Instrumentarium durchgeführt. Bestandteile der PZR sind das Entfernen von Zahnstein und Plaque, das Beseitigen von Verfärbungen und das abschließende Glätten der Zahnoberflächen. Dazu können Handinstrumente oder Schall- bzw. Ultraschallgeräte zum Entfernen von Zahnstein eingesetzt werden. Zur Entfernung von Plaque und der Glättung der Zahnoberflächen werden rotierende Bürstchen und Prophylaxegummis benutzt. Wenn Luft-Pulver-Wasser-Strahlgeräte verwendet werden, kann die komplette Zahnreinigung in einem Arbeitsgang erfolgen. Zum Abschluss erfolgt eine Fluoridierung mit hoch konzentrierten Fluoridpräparaten in Gel- oder Lackform. Diese dient der Remineralisation von geschädigten Arealen an Schmelz und Dentin und zur örtlichen Bildung von Fluoriddepots, die für den Kariesschutz wichtig sind.
Warum ist die PZR eine so wirksame präventive Maßnahme?
Wer täglich mindestens zweimal gründlich Zähne putzt und zusätzlich noch die schwerer zugänglichen Zahnzwischenräume mit Zahnseide, kleinen Zahnzwischenraumbürstchen (auch Interdentalraumbürstchen) oder speziellen Softpicks reinigt, tut bereits viel für seine Mundgesundheit. Aber auf Flächen, die bei der täglichen Zahnpflege nur schwer erreichbar sind, verbleiben die bakteriellen Beläge oft Monate und Jahre und sind dann besonders gefährlich. Sie können nicht nur Karies und Zahnfleischbluten, sondern auch eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) verursachen. Diese führt auf Dauer zu Zahnlockerungen bis hin zum Zahnverlust. Besonders an diesen Stellen setzen Prophylaxeprogramme mit PZR an. Sie unterstützen die tägliche Zahnreinigung, ersetzen diese aber nicht.
Viele Menschen halten die PZR in erster Linie für eine kosmetische Leistung, weil die Zähne anschließend sauber sind und sich glatt anfühlen. Aber das ist nur ein angenehmer Nebeneffekt. Der Hauptnutzen ist medizinischer Natur. Groß angelegte Langzeitstudien in Schweden, die in den 1970er Jahren begannen und über einen Zeitraum von 30 Jahren durchgeführt wurden, haben eindeutig gezeigt, dass sich mit einem Prophylaxeprogramm mit der PZR als Kernleistung Karies und Parodontitis bei den meisten Menschen fast vollständig vermeiden lassen. Wichtig ist dabei, dass das Programm sich in seiner Häufigkeit und Intensität am individuellen Krankheitsrisiko der Patientin/des Patienten orientiert.
Auch Mundhygienetipps gehören zum Programm
Auch Fragen und Tipps zur Mundhygiene sind bei einer PZR Pflichtprogramm. Ob Putzsystematik, Hilfsmittel zur Zahnzwischenraumreinigung oder Mundspüllösung – zur täglichen Pflege der Mundhöhle gehört einiges. Was individuell wichtig ist, wird in der Praxis im Rahmen des Programmes besprochen. Besonders schwierig zu reinigende Bereiche werden angesprochen und Tipps gegeben, wie sie trotzdem gepflegt werden können. Das betrifft zum Beispiel Zahnersatz und Implantate, aber auch frei liegende Zahnhälse und besonders schwer zugängliche Zahnzwischenräume. Ziel ist es, jeder Patientin/jedem Patienten so viel Unterstützung zu geben, wie sie/er benötigt, um das optimale persönliche Mundhygieneziel zu erreichen. Was danach noch als Defizit übrigbleibt, wird im Rahmen des Prophylaxeprogrammes aufgefangen. Ein Prophylaxeprogramm mit PZR sorgt also nicht nur für ein strahlendes Lächeln. Es ist auch elementarer Bestandteil eines präventionsorientierten Gesamtkonzepts zur Vermeidung und Behandlung von Karies und Parodontitis.
Wie oft sollte das Programm durchgeführt werden und was kostet es etwa?
Meist reicht es aus, das Programm ein- bis zweimal pro Jahr in Anspruch zu nehmen. Bei einem hohen Karies- oder Parodontitis-Risiko sind jedoch kürzere Abstände zu empfehlen. Wie oft das Prophylaxeprogramm mit PZR sinnvoll ist, hängt vom individuellen Krankheitsrisiko ab. Die Zahnärztin/der Zahnarzt verfügt über Möglichkeiten, dieses Risiko zu bestimmen. Es kann sich im Laufe des Lebens ständig ändern und Anpassungen der Häufigkeit der notwendigen Prophylaxesitzungen erfordern.
Die Prophylaxe mit PZR ist keine regelhafte Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Viele Krankenkassen zahlen jedoch freiwillig einen Zuschuss. Zusatzversicherungen übernehmen je nach Tarif die Kosten. Der Zahnarzt berechnet die Kosten nach Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad. Bei einem durchschnittlichen Aufwand beläuft sich der Preis auf 80 bis 120 Euro. Die Kosten einer professionellen Zahnreinigung variieren – je nach dem Zustand der Zähne. Muss der Zahnarzt besonders hartnäckige Verschmutzungen entfernen, dann kann eine PZR im Vergleich zu gut gepflegten Zähnen mit höheren Kosten verbunden sein.
Stand: Mai 2025