Artikel
Beschluss
Die Vertreterversammlung der KZBV fordert den GKV-Spitzenverband und den Patientenbeauftragten der Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Patientenberatung in Deutschland unabhängig und neutral bleibt.
Die Entscheidung des GKV-Spitzenverbandes, die Patientenberatung an ein den Krankenkassen nahestehendes Call-Center zu vergeben, ist nicht geeignet, auch künftig deren Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit sicherzustellen. Die Vergabe konterkariert den Anspruch der bisherigen Unabhängigen Patientenberatung Deutschlands an eine fachlich kompetente Beratung völlig.
Begründung
Die Vergabeentscheidung des GKV-Spitzenverbandes über die Neustrukturierung der Patientenberatung ist massiv zu kritisieren. Die Unabhängigkeit und Neutralität der Beratung ist bedroht, wenn diese von einem Call-Center betrieben werden soll, das nachweislich schon für die Krankenkassen tätig war. Ein solches Unternehmen kann unmöglich die Anliegen von Patienten und Versicherten — insbesondere auch gegenüber den Kostenträgern — glaubwürdig und umfassend vertreten. Die vormals etablierte, anerkannte und mitunter unbequeme Patientenberatung soll zu einem willfährigen Dienstleister auf der Lohnliste der Kassen umfunktioniert werden. Damit stellen die Krankenkassen einmal mehr unter Beweis, dass sie an einer neutralen und sachgerechten Information von Patienten und Versicherten kein echtes Interesse haben.
Bildarchiv VV
Diskussionsforum 2013
Video: Diskussionsforum 2013
Den politischen Auftakt der Vertreterversammlung am 22. Juni 2013 bildete bereits einen Tag vorher das jährlich stattfindende Diskussionsforum. Ein Video fasst die Veranstaltung zusammen.