Digitalisierung braucht positive Anreize, keine Sanktionen
- Startseite
- Beschlüsse der 6. Vertreterversammlung
- Digitalisierung braucht positive Anreize, keine Sanktionen
Beschluss
Die Vertreterversammlung der KZBV fordert die neue Bundesregierung auf, die Digitalisierung in der vertragszahnärztlichen Versorgung durch einen Paradigmenwechsel zu
fördern und damit die Akzeptanz zur Nutzung der TI Anwendungen zu steigern. Anstelle von Honorarkürzungen und Kürzungen der TI-Pauschale sollen Anreize zur Nutzung der Dienste und Anwendungen der TI gesetzt werden.
Begründung
Die Digitalisierung der vertragszahnärztlichen Versorgung ist weit vorangeschritten und ein herausstechendes Beispiel für gelungene digitale Vernetzung. Dass Zahnarztpraxen nahezu flächendeckend an die gesetzlich verpflichtende Telematikinfrastruktur (TI) angebunden sind und die Dienste und Anwendungen nutzen, ordnet sich an dieser Stelle folgerichtig ein. Gleichsam kommt die berechtigte Kritik an der TI nicht zur Ruhe. Zahnarztpraxen beklagen vor allem zum Start neuer TI-Anwendungen fehlende Nutzerfreundlichkeit und technische Probleme, die den Arbeitsalltag belasten. Ursächlich hierfür ist in erster Linie ein durch die Politik verursachter Zeitdruck, der nur auf Termine schaut, aber blind für die Qualität und die Bedürfnisse der vertragszahnärztlichen Versorgung ist. Um die Digitalisierung im Sinne der Patienten und Zahnärzte weiterzuentwickeln, braucht es endlich eine klare Unterstützung seitens der Politik. Anstatt die Zahnarztpraxen mit Fristen und Sanktionen zu gängeln, muss die Digitalisierung durch anwenderzentrierte Anreize und Instrumente zur Motivation gefördert werden.