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Die beste Voraussetzung für gesunde Zähne ist Prophylaxe von Anfang an. Prophylaxe beginnt bereits bei der Säuglingsnahrung und dem Reinigen der ersten Zähne.
Stillzeit
Muttermilch ist für Ihr Kind in den ersten Lebensmonaten die bestmögliche Ernährung. Kinder, die gestillt werden, erleiden weniger häufig Infektionen und sind weniger allergiegefährdet. Aus zahnärztlicher Sicht erfüllt das Stillen neben der Ernährung noch eine andere wichtige Funktion: Um an die Muttermilch zu gelangen, muss der Säugling die gesamte Mundregion und den Kiefer kräftig bewegen. Das stärkt die Kaumuskulatur und regt die richtige Entwicklung der Kieferknochen und Muskeln an.
Bei der Flaschenernährung dagegen sind weniger Kieferbewegungen erforderlich, denn hier wird "nur" gesaugt. Damit auch dabei das richtige Kieferwachstum angeregt wird, sollten Sie auf Flaschensauger achten, die dem Säugling das Saugen nicht zu einfach machen. Der Handel hält speziell auf die ersten Monate abgestimmte Sauger bereit.
Die ersten Zähnchen
Schon vor dem Durchbruch der ersten Zähne können Sie Ihr Kind auf die kommende Zahnung und die erste Zahnpflege vorbereiten. Streichen Sie dazu mit Ihrer Fingerkuppe regelmäßig über die noch zahnlosen Kieferkämme Ihres Kindes. Dadurch ist Ihr Kind an den Finger im Mund gewöhnt und wird später mit der ersten Zahnreinigung weniger Probleme haben.
Der erste Milchzahn wird nach etwa sechs Monaten durchbrechen. In der Regel handelt es sich dabei um einen Schneidezahn im Unterkiefer. Von jetzt an heißt es einmal täglich Zahnpflege: Mit einem Wattestäbchen oder einer weichen Kinderzahnbürste und einem erbsengroßen Kinderzahnpasta-Stückchen können Sie die Zähnchen belagfrei halten. Die Zahnpflege vom ersten Tag an ist schon deshalb besonders wichtig, weil Milchzähne einen weichen, noch nicht vollständig ausgereiften Zahnschmelz haben und deshalb besonders kariesgefährdet sind.
Nahrungsumstellung
Mit dem Durchbruch der ersten Zähne beginnt meist die Nahrungsumstellung von Milch zu Breien und Getränken. Zuckerhaltige Getränke sind für Säuglinge beziehungsweise Kleinkinder nicht geeignet. Auch Obstsäfte sollten vermieden werden, da sie trotz des Hinweises "Ohne Zuckerzusatz" Fruchtzucker enthalten können, der die Zähne angreift. Besser sind ungesüßte Kräutertees und Wasser. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind nicht stundenlang an der Flasche nuckelt. Dauernuckeln kann für die Milchzähne zur Gefahr werden und erschwert die Umstellung auf feste Nahrung. Nach circa einem Jahr empfiehlt sich die Abgewöhnung von der Nuckelflasche. Bieten Sie jetzt Schnabeltasse oder Becher an.
Karies ist ansteckend!
Eine Voraussetzung zur Entstehung von Karies ist das Vorkommen spezieller Bakterien in der Mundhöhle (vor allem "Streptococcus mutans"). Seit einigen Jahren weiß man, dass diese Bakterien nicht von Geburt an im Mund sind, sondern übertragen werden. Meist geschieht dies durch den Speichel der Eltern.
Wenn Sie oder Familienmitglieder unter Karies leiden, sollten Sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um Ihr Kind nicht oder zumindest nicht so früh mit den Bakterien zu infizieren. Dazu gehört z. B. den Schnuller und Sauger nicht "sauber" zu lecken und diesen anschließend dem Kind zu geben. Und nehmen Sie zum Vorkosten immer einen eigenen Löffel nicht den Kinderlöffel. Selbst bei großer Vorsicht wird Ihr Kind eines Tages doch Kariesbakterien bekommen. Je länger Sie aber eine Ansteckung hinauszögern können, desto größer ist die Chance, das spätere Kariesrisiko gering zu halten.
Bild: © Fotolia.com/monopictures
Zahnärztlicher Kinderpass
Zahnärztlicher Kinderpass
In vielen Bundesländern wird der sogenannte Zahnärztliche Kinderpass angeboten. Darin kann die Entwicklung des Kiefers und der Milchzähne bis zum sechsten Lebensjahr festgehalten werden. Ob Lutschgewohnheiten, Mundhygiene, Kariesrisiko oder die Verabreichung von Fluoriden - der Kinderpass legt bereits in den ersten Lebensjahren den Grundstein für ein zahngesundes Leben. Der Zahnärztliche Kinderpass ergänzt das gelbe Kinder-Untersuchungsheft und ist in vielen Zahnarzt- und Frauenarztpraxen erhältlich, sowie bei Kinderärzten.